Seit 2017 arbeitet das französische Startup VoltAero an einem hybriden Privatjetmodell. Dieses Projekt wird von Jean Botti, (CEO von VoltAero), dem ehemaligen Leiter der Innovationsabteilung vonAirbus, geleitet. Seine frühere Position macht ihn zu einem Pionier in Sachen Innovation in der Luftfahrt. Er war für das E-Fan-Projekt verantwortlich. Das erste 100 % elektrische Flugzeug vonairbus, das 2015 den Ärmelkanal überquerte. VoltAero ist nicht das erste verantwortungsvolle Privatjet-Projekt, wir finden auch Alice.
Heutzutage ein Hybridflugzeug zu entwickeln, erfordert eine Menge technologischer Fortschritte. Wie will das französische Startup diese Herausforderung meistern? Was sind die technischen Besonderheiten dieses neuen Flugzeugs? Diese Punkte wollen wir in diesem Artikel beleuchten.
Die Geschichte von Cassio, dem französischen Hybrid-Privatjet
VoltAero ist ein Startup-Unternehmen, das seit 2017 existiert. Trotz seines jungen Alters vereint das Team eine 75-jährige Expertise im Bereich der Luftfahrt. Insbesondere mit dem Electric Cri-Cri-Projekt im Jahr 2011 und dem E-Fan-Projekt im Jahr 2015.
Einen Hybrid-Privatjet zu entwickeln, eignet sich, um eine bestimmte Herausforderung zu bewältigen. Das Gewicht des Flugzeugs: Die elektrischen Batterien wiegen nämlich viel mehr als eine Tankfüllung Kerosin. Es muss also gelingen, eine leichte Struktur zu schaffen, um das Gewicht dieser unverzichtbaren Batterien auszugleichen. Um dies zu erreichen, arbeitet das Team mit verschiedenen Partnern zusammen. Das Ziel ist es, ein langfristig tragfähiges und zertifiziertes Endprodukt „Made in France“ zu schaffen.
Aero Composites Saintonge (ACS) ist ein französisches Unternehmen, das bei diesem ehrgeizigen Projekt eng mit VoltAero zusammenarbeitet. Es handelt sich um ein Unternehmen, das Experte für innovative Verbundwerkstoffe ist. Sie unterstützen das Team des Hybrid-Privatjets bei der Entwicklung eines leichten Verbundstoffs, der den Sicherheitsstandards entspricht. Sie sind auch für die Herstellung des Testprototyps Cassio 1 verantwortlich. Außerdem arbeitet ihr Entwicklungsbüro für elektrische Antriebe mit VoltAero an der Entwicklung von Batterien zusammen.
Safran Electrical & Power, eine Tochtergesellschaft des anerkannten Triebwerksherstellers, unterstützt VoltAero. Der französische Luftfahrtkonzern stattet den Cassio 1 mit ENGINeUS 45-Motoren aus. Mit diesem Prototyp soll das Triebwerk getestet werden.
VoltAero arbeitet auch mit Solution F zusammen. Eine Gruppe, die ursprünglich aus dem Rennsport stammt. Solution F ist an die Kultur der Herausforderung gewöhnt und bietet dem französischen Startup Lösungen für Hybridantriebe an.
Der letzte wichtige Partner von VoltAero ist die Region Nouvelle-Aquitaine. Sie unterstützen und verfolgen das Projekt, insbesondere im Hinblick darauf, die endgültige Montagelinie in der Region anzusiedeln.
Die neuesten Nachrichten von Cassio
Am 21. Oktober 2020 konnten wir den Erstflug des Prototyps Cassio 1 miterleben. Eine der größten Herausforderungen der Cassio 1 ist es, den Lärm, der durch einen Privatjet dieser Größe entsteht, drastisch zu reduzieren. Diese Herausforderung wird bei Start und Landung nicht unbedingt gemeistert. Während des restlichen Fluges ist der Unterschied jedoch deutlich spürbar. Dies ist ein erster Sieg für den jungen Hersteller mit Sitz in Médis (Charente Maritimes).

Dieser erste erfolgreiche Flug ermutigte VoltAero zu einer guten Nachricht. Tatsächlich gab das französische Team am 19. November in einer Pressemitteilung eine Ankündigung bekannt. Der kürzlich gegründete Flugzeughersteller wurde vom Europäischen Innovationsrat ausgewählt. Sie werden also im Rahmen der europäischen Strategie des Green Deal und des Konjunkturprogramms finanzielle Unterstützung erhalten. Jean Botti und sein Team werden somit insgesamt 13,1 Millionen Euro an Unterstützung erhalten. Für VoltAero ist das Engagement dieser europäischen Institution bei der Finanzierung des Cassio-Projekts ein Zeichen des Vertrauens in diese zeitgenössische Herausforderung.
Die Zukunft von VoltAero, dem französischen Hybrid-Privatjet
Das junge Startup-Unternehmen gibt seinen Bauzeitplan bekannt und will bis 2023 die Zertifizierungen sowie den ersten Serienverkauf erreichen. Es handelt sich um einen engen Zeitplan für den ehrgeizigen Konstrukteur. Ein enger Zeitplan, aber nicht unrealisierbar.
Zur Erinnerung: Die Cassio-Flugzeugreihe umfasst insgesamt drei Modelle. Diese drei Flugzeuge werden sich alle sehr ähnlich sein. Was sie wirklich voneinander unterscheiden wird, ist die Anzahl der Sitzplätze an Bord. Zunächst gibt es die Cassio 330 mit vier Sitzen an Bord. Dann gibt es den Cassio 480, in dem bis zu 6 Personen reisen können. Schließlich gibt es noch den Cassio 600, der über 10 Sitzplätze verfügt.

Alle drei Flugzeuge verfügen über identische Leistungsmerkmale. Sie verfügen über einen hybrid-elektrischen Antrieb, der von 330 Kilowatt bis zu 600 Kilowatt reicht, wie der Name des jeweiligen Flugzeugs verrät. Darüber hinaus verfügen sie über eine Reichweite von 3,5 Stunden, bei einer Fluggeschwindigkeit von 370 km/h. Daraus ergibt sich eine Reichweite von etwa 1350 km. Schließlich kann jedes Flugzeug aus einer Entfernung von 548 Metern starten und landen. Für die gleiche Leistung würde ein herkömmliches Turboprop-Triebwerk 44,3 % mehr Treibstoff verbrauchen. Cassio fliegt mit Biokraftstoff, was den CO2-Fußabdruck noch weiter reduziert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der französische Hybrid-Privatjet von VoltAero viele Vorteile bietet und eine vielversprechende Zukunft zu haben scheint. Für Jean Botti ist Cassio nur der erste Schritt in einem ehrgeizigeren Projekt. Sein Ziel ist es, die Luftfahrt zu modernisieren und verantwortungsbewusster zu machen.